Weitere Informationen
Lange waren sie vergessen, die großen lokalen Meister des gestalteten Metalls, wie Paul Marcus, Eduard Puls und Julius Schramm. Nur auf Friedhöfen und in der Literatur, hier besonders in den USA, ist ihr Erbe lebendig geblieben. Der Berliner Hochschulprofessor Roland Hecker hat mit Studenten eine umfassende Bestandsaufnahme vorgenommen und 300 Friedhöfe, »arbeitende« wie aufgelassene, aufgesucht und dort über 3000 geschmiedete und gegossene Grabzeichen erfasst. Ergebnis ist eine Fleißaufgabe, ein sehr informatives und lesenswertes Buch, eine Symbiose aus Friedhofsführer und Dokument vergangener Schmiedekunst, bezogen zwar auf Berlin, doch mit Vorbildwirkung für andere Regionen. Die Vielzahl der Fotos lässt den hohen Stand der Schmiedekunst im 19. Jahrhundert erahnen, auch die reiche Gestaltung der ersten Gussarbeiten kommt nicht zu kurz. Gewünscht hätte sich der Rezensent zwar noch Lagepläne und einen Stadtplan, doch schmälert dieser Mangel nicht den Wert des Werks.
280 S., 308 Schwarz-Weiß-Fotos, Paperback.